Erlebnisse und Tricks - Beutejagd

Hallo, Ihr neugierigen Haunberger!


Gestern waren wir in einem Geschäft jagen. Ich glaube, das ist das, was meine Menschen immer machen, wenn sie nicht zu Hause sind.

CarusosDogBlog - © Claus-Peter Unterberger

Geschäfte sind riesige Gebäude mit unendlich vielen Menschen, die alle möglichen Dinge aus Regalen in ihre Wagen laden und damit durch das Geschäft fahren. Es riecht auch so nach Futter, dass ich glaube, dass das eine Art Jagd ist. Manche Menschen schauen dabei so grimmig, dass ich mir sogar ziemlich sicher bin, dass das die Jagd ist. Und manche sind so böse zueinander, dass ich glaube, sie streiten um die Beute.


Jedenfalls waren in diesem Geschäft so unglaublich viele Menschen, dass es wirklich schwierig war, alle zu begrüßen. Frauchen hat mich zuerst auch allen vorgestellt. Viele wussten, dass ich ein Berner Sennhund bin, manche haben mich mit einem Bernhardiner verwechselt, aber meinen Namen wussten sie noch nicht. - Frauchen hat allen gesagt, dass ich noch nicht weiß, wie heftig ich mit meinen spitzen Zähnen zwicke, und sie deshalb vorsichtig sein sollen, wenn sie mir die Hand geben. Aber: Ich denke doch nicht dran, fremden Leuten in die Hand zu zwicken, das macht man doch nur bei den eigenen Bossen, Geschwistern und guten Freunden. Also waren alle hingerissen von mir: Ich war der Mittelpunkt. Mittelpunkt sein ist gut. Deshalb will ich ja am Ende der Boss werden: Man ist immer der Mittelpunkt, und deshalb bekommt man als erster zu fressen.


Aber als dann Herrchen an der Leine war, weil Frauchen etwas aus dem Re-gal nehmen wollte, war’s leider aus mit dem Begrüßen: Herrchen hat mich schon nach kurzer Zeit gar nicht mehr zu den anderen Menschen hingelassen. Er hat immer nur gegrummelt: „Jetzt ist ja schon gut, wir können ja nicht alle begrüßen.“


Mit unserer Beute sind wir am Ende aus dem Geschäft geeilt, haben alles im Auto versteckt und schnell nach Hause gebracht. Da war ich dann aber auch froh, dass ich jetzt erst einmal niemanden mehr begrüßen musste.


Dafür haben wir zu Hause dann die Beute geteilt. Ich bekam ein neues Halsband und ein Stück Hundewurst. Maya bekam etwas Süßes. Sonderbar war nur, dass die Bosse sich nichts genommen haben. Sie haben aber alles in den Kühlschrank zum Reifen geräumt, und ich habe dann die Hundewurst auch zum Reifen in der Erde vergraben.


Ich muss bald rausbekommen, wie man den Kühlschrank öffnet. Wenn Ihr das schon wisst, wäre ich für einen Tipp dankbar.


So, das war’s wieder mal, jetzt werd ich mich kurz stärken und dann einen meiner Menschen an die Leine nehmen und mit ihm ein bisschen spazieren gehen.


Ciao, Caruso

© 2009 - 2021 Claus-Peter Unterberger